La Perle: Merry Christmas!
Montag, 23. Dezember 2013
Merry Christmas!
Dezember, der Monat der Tatsachen.
Ich bin nun schon 6 Monate in Kanada, lebe seit zwei Monaten in meinem eigenen kleinen Häuschen und habe mir vor einem Monat einen Hund gekauft. Ich habe das Leben auf einer Truthahnfarm kennen gelernt und verbringe nun die meiste Zeit auf einer Milchviehfarm, was komplett anders ist. Ich habe den kanadischen Sommer - mit 35°, viel Sonne, teilweise Unwettern, mit schwimmen im Fluss und viel Zeit draußen - erlebt. Ich habe nun schon mehr als einen Monat vom kanadischen Winter mit -31°, viel Schnee, Holzhacken, glatten Straßen (Ich bin sogar schon einmal mit meinem Auto in meiner eigenen Einfahrt stecken geblieben) gekostet. Und momentan weiß ich echt nicht, ob ich hier noch mehr erleben kann.


Kleine Kälber sind schon echt goldig. Aber ich muss sagen, wenn sie dann groß sind, hab ich doch etwas Angst vor ihnen!

Nun zu meinem letzten Monat. Ich muss sagen, so im Rückblick ist doch einiges passiert, auch wenn ich immer von Tag zu Tag lebe und denke, ach Mensch, dass ist nun wirklich garnicht, was ich hier erleben wollte. Es ist vollkommen langsam und momentan bin ich wirklich einsam.


Der Winter ist kalt, wie man an meinen Wangen sehen kann, aber es geht trotzdem immer wieder raus und die Natur ist umwerfend und die Luft so frisch und sauber! Das Bild ist nun auch schon fast einen Monat alt und ich würde sagen Bailey ist nun doppelt so groß :)

Der Dezember war hier erstaunlich kalt und immer wieder höre ich, dass das für den kanadischen Winter eigentlich nicht normal ist. Normalerweise kommt die extreme Kälte erst im Januar und Februar - das heißt ich hab noch immer zwei extreme Monate vor mir. Brrrr, es ist wirklich kalt. Wir haben recht viel Schnee und es ist erstaunlich, dass die Straßen kaum geräumt werden. Es ist ein vollkommen anderes Leben als in Deutschland. Im Winter schläft das Leben hier auf dem Lande vollkommen ein. Du hast Tage, an denen du nicht einmal aus dem Haus kannst, weil es schneit und stürmt und du einfach nichts sehen kannst und es viel zu gefährlich wäre, mit dem Auto zu fahren. Außerdem macht es ja keinen Sinn, die Einfahrt frei zu machen, wenn der Wind es innerhalb der nächsten zwei Stunden eh wieder zu bläßt. Ich habe ziemlich viel Glück, dass ich an so eine nette Familie geraten bin, die meine Einfahrt für mich frei schiebt und mir Holz bringt, mir beim sägen und hacken hilft und sich auch so ziemlich viel um mich kümmert. Vor drei Wochen ist Peter abends gekommen, um mein Holz mit der Motorsäge zu zersägen, weil ich nicht mehr genug hatte. Ich war im Haus, um ein Feuer im Ofen zu machen und Margaret kam nur schnell rein, um mir bescheid zu sagen, dass Peter sich mit der Motorsäge ziemlich schlimm in den Fuß geschnitten hat und sie nun besser gehen. Nachdem sie im Krankenhaus waren, hat sich herausgestellt, dass es zwar ziemlich tief war und in zwei Lagen genäht werden musst, aber zum Glück nicht den Knochen erwischt hat. Mensch, Mensch, dass hat mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Nach zwei Wochen durch die Gegend humpeln, geht es seinem Fuß nun schon wieder besser.

Ich habe momentan ein paar Probleme mit meinem Auto. Es springt manchmal an und manchmal einfach nicht. Ich glaube es hat ein paar Probleme mit der Kälte genauso wie ich. Nachdem es an dem einen Morgen einfach nicht anspringen wollte, was ich auch gemacht habe, habe ich beschlossen einfach über das Feld zu laufen. Da keine Rettung in Aussicht war und ich einfach nicht dort alleine stecken bleiben wollte. Später hat sich heraus gestellt, dass das wohl eine ziemlich doofe Idee war. Ja - und ich werde es nicht wieder machen. Es war recht windig und kalt, aber ich dachte `Mensch, dass ist nur nen bisschen mehr als nen Kilometer und du musst eh mit deinem Hund spazieren gehen!´. Also auf gings. Nach circa der Hälfte taten meine Beine so furchtbar weh, weil der Schnee auf dem Feld so um den halben Meter tief war und der Wind einfach eisig. Meine Wangen waren schon wahnsinnig rot und haben echt weh getan. Nachdem ich irgendwann das Gefühl hatte, dass ichs nicht schaffen kann, hab ich mich doch durch gekämpft und bin heil angekommen. Erstmal musst ich mir ne Standpauke von Margaret anhören und dann durfte ich leckeren Tee trinken. Naja, immer wieder höre ich hier, dass ich mir ja eh nichts sagen lasse und erstmal alles mit meinen eigenen Augen sehen muss, oder eben erleben, bevor ich es glaube. Vielleicht haben sie recht, vielleicht nicht. Ich habs überlebt und es war auf jeden Fall eine Lehre für mich!


Für meinen allerliebsten Marcus, weil er doch unbedingt ein Bild von meinem Auto haben wollte. Kannst du darauf genug erkennen? :D

Der Schnee macht mir auch so weiterhin Probleme. Das Autofahren ist vollkommen anders und manchmal schlittert man schon ein wenig. Aber eigentlich glaube ich, dass ich recht sicher fahre und wenn ich mir nicht sicher bin, dann fahre ich eben nicht so schnell. Aber mir hat nie jemand beigebracht, wie man in Schnee fährt. Man darf nicht wirklich bremsen, aber auch nicht wirklich Gas geben. Und naja, ich muss zugeben, nach dem ersten großen Schneesturm, bin ich gleich in meiner Einfahrt stecken geblieben. Ich bin fast bis zum Ende gelaufen und dachte eigentlich, dass es ziemlich gut aussieht. Ich bin auch bis zum Ende gekommen, aber dann bin ich stecken geblieben, weil ich nicht auf die Straße geguckt habe, sondern nur, ob jemand von rechts oder links kommt. Und jumm. Da steckte ich fest. Moment, ich glaube das war der Tag, an dem ich gelaufen bin. Es war garnicht, dass mein Auto nicht funktioniert hat. Aber es funktioniert trotzdem nur manchmal. :D
Jedenfalls ist Abe dann am Nachmittag mit mir rüber gefahren, wir haben es ein wenig aus geschaufelt und dann raus geschoben, weil Abe einfach nichts unterm Auto finden konnte, dass nicht aus Plastik war um es heraus zu ziehen. Aber wir haben es geschafft und das Auto fuhr wieder.

Nun ist fast Weihnachten und ich muss sagen, ich bin nicht wirklich in Weihnachtsstimmung. Ich habe ein paar Kekse gebacken und habe Margaret sogar überzeugt mit mir ein Pfefferkuchenhaus zu backen. Dabei hatten wir viel Spaß, doch ist es immer noch nicht ganz fertig. Meine Familie und die gemeinsame Zeit fehlt mir vor allem jetzt, aber auch sonst. Zum Glück habe ich einen wundervollen Adventskalender bekommen und auch ein paar Kekse. Mal schauen, was in meinem Weihnachtsgeschenk ist. Ich bin schon ganz aufgeregt... :D


Die Platten sind gebacken und ich habe sie zusammen geklebt. Ich glaube das ist das erste Jahr, in dem ich mich nicht an dem heißen Zucker verbannt habe!


Nun hat es seine Weihnachtsdekoration bekommen!

Ich wünsche euch allen eine gesegnete Weihnacht und das ihr die Zeit mit euren Lieben verbringt!


So bauen die Farmer einen neuen Unterstand!

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Och Süße.
Du tust mir total leid.
Du fehlst mir :(
Halt durch :)

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